Könnte das Coronavirus COVID-19 dazu führen, dass Sie Ihre Haare verlieren? Dermatologen berichten, dass Patienten, die vor zwei bis drei Monaten an COVID-19 erkrankt waren, mittlerweile unter starkem Haarausfall leiden. Haarausfall infolge des Coronavirus COVID-19 sorgte für Schlagzeilen, als die amerikanische Schauspielerin Alyssa Milano auf Twitter ein Video veröffentlichte, das zeigt, wie ihr die Haare ausfallen, während sie damit umgeht. Sie sagte, das Haarausfallproblem sei nach der Diagnose von COVID-19 aufgetreten.
„Ich wollte Ihnen nur zeigen, wie viele Haare mir aufgrund von COVID aus dem Kopf fallen“, sagte die Schauspielerin und Aktivistin und forderte ihre Follower auf , „das bitte ernst zu nehmen.“
Sie erwarten vielleicht keinen Zusammenhang zwischen COVID-19 und Haarausfall – denn das Coronavirus verursacht letztendlich eine Atemwegserkrankung. Aber die meisten Patienten, die die Infektion überstanden haben, bemerken, dass ihnen während der Erholungsphase die Haare ausfallen. Haarausfall nach COVID-19 wird wahrscheinlich nicht dadurch verursacht, dass das Virus die Haarfollikel direkt angreift, sagen Ärzte. Stattdessen glauben sie, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Reaktion auf den durch die Krankheit verursachten physiologischen und emotionalen Stress handelt.
Tatsächlich sagte Dr. Esther Freeman, Leiterin des COVID-19 Dermatology Registry , einer Datenbank mit dermatologischen Manifestationen von COVID-19, die 1.000 Fälle aus 38 Ländern enthält, dass immer mehr Menschen, die sich vom Coronavirus erholt haben, über Haarausfall aufgrund der Erkrankung berichten Krankheit.
Für den Experten für Infektionskrankheiten Dr. Amesh A. Adalya, einen leitenden Wissenschaftler am Johns Hopkins Center for Health Security in Maryland, ist dieser Haarausfall keine Überraschung und ist auf einen Mechanismus namens Telogen Effluvium (TE) zurückzuführen.
„Jedes Mal, wenn der Körper einem Schock ausgesetzt ist, kann es dazu führen, dass die Haare ausfallen“, sagt Shoshana Marmon, MD, klinische Assistenzprofessorin für Dermatologie und Leiterin der klinischen Forschung in der Abteilung für Dermatologie am New York Medical College. Der technische Name für die Erkrankung ist Telogeneffluvium. Normalerweise verschwindet es etwa sechs bis neun Monate nach Beginn von selbst, sagte Marmon.
Lauren Ploch, MD, eine staatlich geprüfte Dermatologin in Augusta, Georgia, und Aiken, South Carolina, sagte, Haarausfall sei bei Patienten nach anderen belastenden Ereignissen wie größeren Operationen und Geburten häufig. Wie bei COVID tritt es normalerweise mehrere Monate nach dem auslösenden Ereignis auf.
„Der Grund dafür ist, dass unser Körper unter Stress Ressourcen für Funktionen bereitstellt, die physiologisch wichtiger sind“, sagte Ploch. „Ihr Körper konzentriert sich auf die Heilung und Reparatur, nicht auf das Haarwachstum.“ In den schwersten Fällen verlieren Patienten bis zu einem Drittel ihrer Haare, sagte Ploch.
Was können wir tun, um das Haar wiederherzustellen ?
Unabhängig davon, ob Ihr Haarausfall durch eine COVID-19-Infektion verursacht wird oder der Alltagsstress über das Normale hinausgeht, gibt es laut Ärzten einiges, was Sie tun können, um zu verhindern, dass Ihr Haar ausfällt.
„Drei bis vier Monate nach der COVID-19-Erkrankung bemerke ich erheblichen Haarausfall“, sagte die in Dallas ansässige Star-Dermatologin Dr. Elizabeth Hushmand.
Sie sagt, dass nur bei wenigen Produkten, wie etwa Viviscal und dem Hauptbestandteil von Rogaine , klinisch nachgewiesen wurde, dass sie Haare nachwachsen lassen. Dr. Hushmand warnt davor, dass sich Verbraucher angesichts des plötzlichen Anstiegs der Nachfrage nach Wunderprodukten vor falschen Behauptungen über verschiedene Produkte in Acht nehmen sollten.
„Wenn es irgendwelche Ansprüche für ein Shampoo oder ein anderes topisches Produkt gibt, denken Sie daran, dass diese sich nur auf die Oberfläche der Kopfhaut beziehen. Sie dringen nicht in die Kopfhaut ein. „Diese Produkte funktionieren nicht “, sagte sie.
Die gute Nachricht ist, dass diese Art von Haarausfall vorübergehend ist und Dr. Hushmand sagt, dass die meisten Patienten damit rechnen können, dass das normale Haarwachstum innerhalb von sechs bis neun Monaten wieder einsetzt.